Vorbemerkung
Meine Ausführung zu Fontproblemen bei Slavisten innerhalb meiner alten Internetpräsenz hat in den letzten zehn Jahren lebhaftes Echo gefunden, ist aber inzwischen in weiten Teilen überholt. So wird heute wohl kein Slavist mehr mit ATARI-Programmen und Bitmap-Fonts arbeiten, auch wenn es mithilfe der Emulatoren MagicPC bzw. MagicMac von Application Systems Heidelberg weiterhin möglich ist. Sollte jemand an Fonts dazu noch Interesse haben, kann er sich an mich wenden. Auch hat sich inzwischen Unicode weitgehend durchgesetzt, so dass manche der früheren Probleme sich inzwischen erledigt haben. Die neueren Versionen der Standardfonts enthalten alle für die neueren slavischen Sprachen (und auch für Altgriechisch) benötigten Zeichen. Wer immer nur die heutigen slavischen Sprachen (und Altgriechsich) schreiben will, kommt mit den Standardfonts zurecht.
Slavica in Standardfonts
Die neueren Versionen der Standardfonts decken auch das Zeicheninventar des Kirchenslavischen teilweise ab, wenngleich nur im Graždanka-Schnitt und mit einigen seltsamen Entscheidungen. So ist überflüssigerweise der Digraph ѹ als eigenes Zeichen enthalten, die Ligatur dazu fehlt jedoch; auch gibt es die präjotierten Zeichen ѥ, ѩ und ѭ, für /ja/ kann man nur я verwenden, obwohl doch das я-Zeichen eigentlich auf ѧ zurückgeht, das aber dennoch vorhanden ist. Überflüssigerweise gibt es auch ein ҁ als Zahlenzeichen für „90“ (einschließlich Majuskel!), obwohl dafür in der Regel ч gebraucht wird. In Times New Roman ist der Schnitt der Zeichen teils ausgesprochen hässlich, besonders bei ѡ (gemeint ist das Ot), das wie ein lateinisches w aussieht (besser die Majuskel Ѡ). Glagolitisch ist nach wie vor in Times New Roman und den übrigen Standardfonts nicht enthalten. Eine Ausnahme bildet der Font Arial Unicode MS, der seit Microsoft-Office-2000 mitgeliefert wird. Leider gibt es keinen kursiven oder fetten Schnitt dazu und kein Kerning; der Font dient hauptsächlich dazu, Internetseiten vollständig sichtbar zu machen, nicht, um selbst Texte damit zu erstellen. Hier ist der Schnitt des ѡ besser, dafür steht anstelle der Interjektion ѽ Ot mit Titlo, das man wohl kaum je brauchen wird. Glagolitisch fehlt auch hier noch. Auch Code 2000 enthält kein Glagolitisch, obwohl bei Georgischen sogar neben dem heute gebräuchlichen Mxedruli-Ductus auch Xucuri vorhanden ist. Im kyrillischen Bereich gibt es dieselben Fehler wie bei Times New Roman. Besser ist der frei verfügbare Font Titus Cyberbit Basic Standard, der nicht nur bei Ot einen besseren Schnitt aufweist, er enthält auch – wenngleich fehlerhaft mit Unterlänge – die u-Ligatur anstelle des Digraphen, wiederholt aber ansonsten die Fehler von Arial Unicode MS. Glagolitisch fehlt auch hier. Ein Unicode-Font mit Glagolitisch ist Glagolica unicode 2 von Emil Hersak, er enthält vollständig aber nur die kroatische eckige Glagolica (Majuskeln, keine Ligaturen, keine Abkürzungszeichen, keine Interpunktionszeichen), als Minuskeln dazu die runde Glagolica (nur die klassischen Zeichen) einschließlich eines nicht existierenden Ksi. Besser ist der dazugehörende Kyrillischfont Staroslavenski unicode Normal, der zumindest für klassisches Altkirchenslavisch notfalls genügen mag. Es gibt aber Dzělo nur als Majuskel, Zemlja nur als Minuskel und beim Ot hat die Majuskel die griechische Form, die Ligatur O+t fehlt völlig, ebenso das große Ižica. Dafür gibt es überflüssigerweise I kratkoje und E oborotnoje sowie Entsprechungen für die makedonischen Zeichen. Ѓ, ѓ und Ќ (kein ќ). Viel besser, wenngleich auch nicht fehlerfrei, sind die frei verfügbaren Fonts Kurilovica und Slovenica. Kurilovica enthält über die kyrillischen Standardzeichen hinaus auch einige archaische Zeichen, Sonderformen für Altrussisch, Bosnisch, Altrumänisch und Ruthenisch. Slovenica bietet einen moderneren Poluustav-Schnitt, umfasst aebr weniger Zeichen.
Slavistische Fonts diesseits von Unicode
Solange es unter Unicode keine befriedigenden Lösungen für Altkyrillisch und Glagolitisch gibt, wird der Paläoslavist weiterhin darauf angewiesen sein, Fonts mit 8-er Kodierung einzusetzen. Dabei wird er um kostenpflichtige Fonts kaum herumkommen.
Der für das Altkyrillische längere Zeit im Netz kursierende Font Altrussisch ist als kommerzieller aus Dr. Berlin’s Foreign Font Archive inzwischen dort entfernt worden. (Legal wird er unter dem Namen Method von Sebastian Kempgen vertrieben.) Von den verbliebenen kostenlosen kommt am ehesten noch OldChurchSlavonicCyr in Frage (mit verfälschtem Copyright), ist aber hässlich und enthält auch fehlerhafte Formen. Er ist allenfalls mittellosen Studenten zu empfehlen. Für das Glagolitische gibt es dazu OldChurchSlavonicGla (© The Monotype Corporation 1992), der sich am sich am Zeichenvorrat der eckigen Glagolica orientiert und daher nicht einmal Zeichen für Nasalvokale enthält, für das Kirchenslavische also unbrauchbar ist. Für einige bessere glagolitische Fonts (Kij, der den Ductus der Kiewer Blätter nachahmt, und GlagolicaBulgaria von SynthesisSoft (© 1970 [sic!]), der wohl in Bulgarien gemacht worden ist und offenbar unter Fachleuten weitergegeben wird, kenne ich keine offizielle Bezugsquelle.
Wirklich vollständig sind sonst nur die nicht ganz billigen professionellen Lösungen: billiger bei Sebastian Kempgen, vollständiger bei Linguist’s Software. Die formal durchaus befriedigenden Fonts dieser Firma sind für das Neukirchenslavische ausgelegt, enthalten aber auch alle nur im Altkirchenslavischen gebräuchlichen Zeichen und sogar seltene Varianten, wenn auch teilweise etwas versteckt in einem Extrafont. Sonderzeichen für mittelalterliche Texte aus Bosnien und für das Altrumänische fehlen freilich auch hier wie sonst fast überall ganz.
Eine (preiswertere) Alternative zu Kempgens Method ist Izhitsa, die man legal zu einem maßvollen Preis in zwei Schnitten bei der Moskauer Firma ParaType erwerben kann. (Ebendort findet man die sehr empfehlenswerten Kirchenslavischfonts Evangelie (eher neukirchenslavischer Schnitt) und Fita Church (ähnelt einer Poluustav-Handschrift), beide freilich nur im Type-1-Format). In Izhitsa fehlen leider einige Majuskeln (Ot, Ja, Je, das große Jus und die große präjotierte Jus, das große Šta hat fälschlich den Abstrich rechts), auch in Fita Church fehlt das Je und bei den Majuskeln das präjotierte Jus. Der Font wird unter dem Namen IzhitsaC/ wird auch frei angeboten, ebendort auch unter den Namen Izhitsa Cyrillic, Izhitsa Cyrillic 2, IzhitsaCTT und Izhitza (sic!), die alle denselben Font mit lediglich teils anderer Belegung und unter Weglassung doppelt vorhandener Zeichen darbieten. Izhitsa ist dennoch meine Empfehlung, wobei ich zu dem Original IzhitsaCTT rate. Ich habe diesen Font für meine eigenen Bedürfnisse korrigiert und ergänzt und darf sagen, dass er jetzt vollständig ist (einschließlich aller nötigen supralinearen Zeichen). Aus rechtlichen Gründen gebe ich meinen erweiterten Font Crkvica aber nur an Inhaber einer Lizenz für den Originalfont auf Anfrage kostenlos ab. Besser als für das Kyrillische sieht es für das Glagolitische aus, jedenfalls für die kroatische Form der eckigen Glagolica. Außer dem genannten Unicode-Font gibt es unter derselben Adresse auch Fonts, die kroatische Altdrucke nachahmen (Epistula Croatica, Glagoljica uglata, Glagoljica Breviar), daneben auch glagolitische Kursiven (Krška notarska škola, Privlačka parokijanska Ninska Skola). Für die runde Glagolica empfiehlt sich die professionelle Lösung bei Linguist’s Software, die als einzige Firma einen wirklich vollständigen Glagolitisch-Font anbietet, allerdings in einem wenig befriedigenden Schnitt.
Wie findet man die Zeichen auf der Tastatur?
Während für alle modernen slavischen Sprachen und auch Altgriechisch inzwischen Tastaturbelegungen existieren und man sich allenfalls darüber ärgern wird, dass Russen, Serben und Bulgaren je eigene Belegungen verwenden, gibt es unter Microsoft keine brauchbaren keine brauchbaren Tastaturbelegungen für Altkyrillisch oder Glagolitisch. Hier sind Zusatzprogramme erforderlich. Genannt habe ich dafür früher das Programm Kirillica der Firma Link&Link, das dem Benutzer die freie Belegung aller vier Tastaturebenen (einschließlich ALT-GR und SHIFT+ALT-GR) mit Fonts gestattet. Kyrillische und andere osteuropäische Fonts, dazu Griechisch und orientalische Sprachen in guter Qualität werden gleich noch mitgeliefert. Was das Slavische anbetrifft, sind die Fonts CyrillicRoman und CyrillicHelvetic in jeweils drei Schnitten voll befriedigend; für die ältere Orthographie gibt es in freilich nur einem Schnitt ein CyrillicHistoricalRoman mit bei den jusy nicht befriedigenden Formen, für die nichtslavischen Sprachen ein CyrillicExtendedRoman undCyrillicExtendedHelvetic in jeweils drei Schnitten, allerdings weit weniger vollständig als bei Linguist’s Software. Dies isgt aber der Wissensstand von 2009. Nach dem Umstieg auf Windows XP machte mir das Programm nichts als Schwierigkeiten, so dass ich es schließlich genervt deinstalliert habe. Möglicherweise sind die Probleme inzwischen gelöst, ich habe es aber nicht mehr versucht.
Bei allen Fonts von Linguist's Software gehört ein Keyboard switcher genanntes Programm zur bequemen Eingabe über die Tastatur zum Lieferumfang. Es arbeitet ähnlich wie die Kirillica, ist aber anders als dieses nicht frei veränderbar. Das Programm nutzt die Tastaturumschaltung von Windows. Man muss lediglich eine nicht benötigte westeuropäische Tastaturbelegung (für deutsche Anwender kann das Finnisch, Niederländisch oder Englisch sein, auch die verschiedenen alternativen Tastaturbelegungen für Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch oder Französisch) mit der mitgelieferten Tastaturbelegung des oder der neuen Fonts verknüpfen (die englischen Erläuterung im mitgelieferten Handbuch sind erfreulich klar verständlich). Alternativ kann man die TTF-Fonts auch über die Kirillica mit Hilfe selbst erstellter Tastaturbelegungen eingeben. Schließlich ist es auch möglich, die vorgefertigten Tastaturbelegungen des Keyboard switchers in die Kirillica zu integrieren (über „Hinzufügen“, sie werden dann automatisch erkannt). Auch dieses Programm habe ich selber seit Jahren nicht mehr eingesetzt, die Informationen können veraltet sein.
Eine guten Gewissens zu empfehlende Alternative zur teuren Kirillica ist das preiswerte (Shareware-)Programm Keyboad Layout Manager (kurz KLM genannt) der Serben M. Vidaković und I. Milijašević, das in vier Versionen (Lite, Medium, Professional und 2000) vorliegt. Anders als bei Kirillica gibt es keine mitgelieferten Fonts, keine Wörterbücher, keine stets einblendbare Tastaturbelegung und keine Möglichkeit, über nur einen Tastedruck Tastaturbelegung und Font umzustellen. Diese Nachteile werden aber nicht nur durch den etwa zehnmal geringeren Preis ausgeglichen, sondern auch durch handfeste Vorteile: das Programm ist sauber in Windows integrierbar, es werden keine Funktionen überschrieben, so dass die volle Funktionalität von Windows erhalten bleibt. Die Umbelegung der vorhandenen Tastaturen oder die Schaffung eigener Belegungen funktioniert ähnlich wie bei Kirillica, die Bildschirmdarstellung ist aber größer, so dass man nicht halb blind arbeiten muss. Tastaturbelegungen können auch für Unicode-Fonts erstellt werden, wobei lediglich das Blättern in den jeweiligen Codepages nervend sein kann, aber die Arbeit macht man sich ja nur jeweils einmal. Den größten Vorteil bei der Arbeit aber sehe ich darin, dass anders als bei der Kirillica beim Scrollen durch den Text wohl der eingestellte Font mit der Cursor-Umgebung wechselt, nicht aber die eingestellte Tastaturbelegung. Wer oft vielsprachige Texte zu erstellen hat, wird diese Bequemlichkeit, an die ich auch von meinem Atari-Programm Script 5 her gewöhnt war, sehr schnell schätzen lernen. Die nur englischsprachige Hilfefunktion ist ausreichend, Probleme hatte ich lediglich mit der Belegung des Ziffernblocks, außerdem erfordert eine Änderung der Tastaturbelegung nach meiner Erfahrung immer einen Neustart. Ich selber habe für mich günstige Tastaturbelegungen für Lateinisch (alle europäischen lateinischschriftigen Sprachen über die deutsche Tastatur darstellbar), Kyrillisch (alle europäischen kyrillischschriftigen Sprachen üebr die russische Tastatur darstellbar) hergestellt, außerdem solche für Altkyrillische (Crkvica), Glagolitisch u.a.m. Die entsprechenden Dateien stelle ich registrierten Benutzern von KLM auf Anfrage gerne kostenlos zur Verfügung.
Meine Lateinisch-Tastatur
Meine Tastaturbelegung für das Lateinische, die ich mir in KLM erstellt habe, verwendet die Möglichkeit des Programms zur Definition von Ligaturen. So wie in der deutschen Standardtastatur das Drücken von ´ + a ein á ergibt, so bei mir nun auch ´ + s ein ś usw. Darstellbar sind so ć, ǵ, ḱ, ĺ, ḿ, ń, ő, ṕ, ŕ, ǘ, ẃ, ý, ź und einige weitere, die in Times New Roman fehlen. Ensprechend ergibt nicht nur ^ + a ein â, sondern auch ĉ, ĝ, ĥ, ĵ, ŝ sind so darstellbar, mit ° entsteht nicht nur å, sondern auch ů. Für weitere Ligaturen musste ich nicht benötigte Zeichen zu Akzentzeichen umdefinieren (sie bleiben weiterhin erreichbar, müssen aber doppelt angeschlagen werden). So ergibt bei mir # alle Zeichen mit Háček: ǎ, č, ď, ě, ǧ, ǐ, ľ, ň, ǒ, ř, š, ť, ǔ, ǚ, ž, < alle Zeichen mit Brevis: ă, ĕ, ĭ, ŏ, ŭ, > alle mit Makron: ā, ē, ḡ, ī, ō, ū, / allerlei Sonderzeichen: đ, ǝ, ł, ø, þ, ſ, ð.
Weitere Zeichen erreiche ich über die zusätzliche Verwendung von AltGr. In Kombination damit erreiche ich mit . unterpunktierte Zeichen (ḍ, ẹ, ḥ, ḳ, ḷ, ṃ, ṇ, ọ, ṛ, ṣ, ṭ, ẓ), mit , solche mit Cedille (ç, ş, ţ), mit # solche mit Nasalisierungshäkchen und ähnlichen Zeichen (ą, ę, į, ķ, ļ, ņ, ǫ, ŗ, ș, ț, ų), mit ´ solche mit Überpunkt (ċ, ė, ḟ, ġ, ŀ, ṁ, ṅ, ṗ, ṙ, ṡ, ż) bzw. dessen Fehlen (ı), mit - solche mit Unterstrich oder Ähnlichem (ḏ, ḫ, ḵ, ṯ, ẕ).
Nur über AltGr erreiche ich Zeichen wie æ unter a, œ unter o, ƕ unter w. Über den Ziffernblock erreiche ich typographische Ligaturen wie fi unter 1, fl unter 2, ff unter 3, ffi unter 4, ffl unter 5, außerdem – hier nicht darstellbar, weil in Standardfonts nicht vorhanden, Ligaturen für ch unter 0 und ck unter ,.
Meine Kyrillisch-Tastatur
Meine Tastatur für das Kyrillische geht vom Russischen aus, wobei ich jene russische Tastaturbelegung als Ausgangspunkt gewählt habe, die die Interpunktionszeichen , . - ; : _ ! / ( ) wie im Lateinische belegt. Б und Ю finden sich dann unter ß und ´; außerdem steht Ѣ unter # und І unter ^, so dass die Schreibung des Russischen in älterer Orthographie mühelos ist. Alle weiteren Zeichen sind über AltGr erreichbar, nämlich ї unter і, ѭ unter ю, j unter й, џ unter ц, ѫ unter у, ќ unter к, ё unter е, њ unter н, ґ unter г, ѳ unter ф, ў unter в, ѡ unter о, љ unter л, ђ unter д, є unter э, ѹ unter ч, ѩ unter <, ѧ unter я, ѵ unter и, ћ unter т (weitere Zeichen unter Times New Roman nicht darstellbar).
Altgriechisch schreiben
Für das polytone Griechische bietet inzwischen Microsoft eine Tastaturbelegung an. Empfehlenswert ist weiterhin R. P. Hancocks Antioch classical languages utility, eine sehr bequeme und preiswerte Lösung, die zum Ausprobieren auch kostenlos herunterladbar ist). Registrierte Benutzer können bei Herrn Hancock kostenlos auch weitere schöne Griechischfonts bekommen, darunter ein Unzialfont mit richtig geformten Spiritus.
HTML für Slavisten
Wer schon einmal einen Text in HTML geschrieben hat, weiß, dass dort deutsche Umlaute oder Eszett nicht verwendet werden dürfen und durch Kodierungen zu umschreiben sind. Für deutsche und westeuropäische Sonderzeichen lautet die Anweisung &Buchstabe+Diakritikon;, wobei beim Buchstaben zwischen Minuskel und Majuskel unterschieden werden muss. Zu merken hat man sich nur die Bezeichnung für die Diakritika: „acute“ für den Akut, „grave“ für den Gravis, „circ“ für den Zirkumflex, „tilde“ für die Tilde, „uml“ für das Trema (Umlautzeichen), „cedil“ für die Cedille, „slash“ für den Schrägstrich in dänisch ø sowie „lig“ für Ligaturen (z. B. &Aelig; für Æ). Einige Zeichen werden auch mit ihrem Namen eingegeben, z. B. „thorn“ für þ, „eth“ für ð, „micro“ für µ, „copy“ für ©, „sect“ für §. Listen finden sich in den meisten Büchern zu HTML.
Slavisten ist damit jedoch kaum geholfen. Zeichen, die nicht zum Latin-1 Supplement gehören, sind so nicht darstellbar. Stattdessen müssen sie mit ihren Unicode-Werten dezimal eingegeben werden. Die hexadezimalen Werte findet man bei Unicode. Für slavistische Bedürfnisse hier eine Zusammenstellung mit dern benötigten dezimalen Werten. Die Anweisung lautet &#code;. Folgen mehrere Sonderzeichen aufeinander, kann das schließende Semikolon bei allen außer dem letzten Sonderzeichen weggelassen werden. Alle hier genannten Sonderzeichen sind ab Internet Explorer 5.0 darstellbar.
1) Lateinisch für Slavisten in HTML
Nachfolgende Tabelle enthält in alphabetischer Reihenfolge die Sonderzeichen für lateinischschriftige slavische Sprachen, zusätzlich für die baltischen Sprachen, Ungarisch, Türkisch und Esperanto sowie in Latin-1 Supplement fehlende des Maltesischen und Walisischen. Dazu kommen Transliterationszeichen, die in der Slavistik und Orientalistik gebräuchlich sind. Lücken erklären sich dadurch, dass die betreffenden Zeichen in Times New Roman fehlen (z.B. b mit Akut für das ältere Niedersorbische und Altpolnische oder p mit Makron als Transliterationszeichen im Hebräischen [dafür wird auch f verwendet]).
Ą ą |
260, 261 |
Polnisch, Kaschubisch, Litauisch |
Ă ă |
258, 259 |
Latein, Rumänisch |
Ā ā |
256, 257 |
Latein, Lettisch |
Ȁ ȁ |
512, 513 |
Kroatisch |
Ȃ ȃ |
514, 515 |
Kroatisch |
Ḇ ḇ |
7686, 7687 |
orientalistische Transliteration |
Ć ć |
262, 263 |
Polnisch, Sorbisch, Kroatisch |
Č č |
268, 269 |
Tschechisch, Slovakisch, Sorbisch, Slovenisch, Kroatisch, Litauisch, Lettisch, Estnisch, Transliteation |
Ċ ċ |
266, 267 |
Maltesisch |
Ĉ ĉ |
264, 265 |
Esperanto |
Ď ď |
270, 271 |
Tschechisch, Slovakisch |
Đ đ |
272, 273 |
Kroatisch |
Ḑ ḑ |
7696, 7697 |
Altrumänisch |
Ḍ ḍ |
7692, 7693 |
orientalistische Transliteration |
Ḏ ḏ |
7694, 7695 |
orientalitische Transliteration |
Ę ę |
280, 281 |
Polnisch, Kaschubisch, Litauisch |
Ě ě |
282, 283 |
Tschechisch, Sorbisch, Transliteration |
Ė ė |
278, 279 |
Litauisch, Transliteration des Russischen |
Ĕ ĕ |
276, 277 |
Latein |
Ē ē |
274, 275 |
Latein, Lettisch |
Ȅ ȅ |
516, 517 |
Kroatisch |
Ȇ ȇ |
518, 519 |
Kroatisch |
ǝ |
477 |
Slovenisch, orientalistische Transliteration |
Ḟ ḟ |
7710, 7711 |
Transliteration des Russischen (alte Orthographie) |
Ǵ ǵ |
500, 501 |
Transliteation des Makedonischen |
Ǧ ǧ |
486, 487 |
Transliteration des Serbischen, Makedonischen, orientalistische Transliteration |
Ġ ġ |
288, 289 |
Maltesisch, orientalistische Transliteration |
Ğ ğ |
286, 287 |
Türkisch |
Ḡ ḡ |
7712, 7713 |
orientalistische Transliteration |
Ĝ ĝ |
284, 285 |
Esperanto |
Ģ ģ |
290, 291 |
Lettisch |
Ĥ ĥ |
292, 293 |
Esperanto |
Ħ ħ |
294, 295 |
Maltesisch |
Ḥ ḥ |
7716, 7717 |
orientalistische Transliteration |
Ḫ ḫ |
7722, 7723 |
orientalitische Transliteration |
Į į |
302, 303 |
Litauisch |
İ ı |
304, 305 |
Türkisch |
Ĭ ĭ |
300, 301 |
Latein |
Ī ī |
298, 299 |
Latein, Lettisch |
Ȉ ȉ |
520, 521 |
Kroatisch |
Ȋ ȋ |
522, 523 |
Kroatisch |
ǰ |
496 |
orientalistische Transliteration |
Ĵ ĵ |
308, 309 |
Esperanto |
Ḱ ḱ |
7728, 7729 |
Transliteation des Makedonischen |
Ķ ķ |
310, 311 |
Lettisch |
Ḳ ḳ |
7730, 7731 |
orientalistische Transliteration |
Ḵ ḵ |
7732, 7733 |
orientalistische Transliteration |
Ĺ ĺ |
313, 314 |
Slovakisch |
Ľ ľ |
317, 318 |
Slovakisch |
Ŀ ŀ |
319, 320 |
Katalanisch |
Ł ł |
321, 322 |
Polnisch, Kaschubisch, Sorbisch |
Ļ ļ |
315, 316 |
Lettisch, Transliteration des Serbischen, Makedonische |
Ḷ ḷ |
7734, 7735 |
orientalitische Transliteration |
Ḿ ḿ |
7742, 7743 |
Niedersorbisch (veraltet) |
Ṁ ṁ |
7744, 7745 |
orientalsitische Transliteration |
Ṃ ṃ |
7746, 7747 |
orientalistische Transliteration |
Ń ń |
323, 324 |
Polnisch, Kaschubisch, Sorbisch, Transliteration des Serbischen, Makedonischen |
Ň ň |
327, 328 |
Tschechisch, Slovakisch |
Ṅ ṅ |
7748, 7749 |
orientalistische Transliteration |
Ņ ņ |
325, 326 |
Lettisch |
Ṇ ṇ |
7750, 7751 |
orientalistische Transliteration |
Ǫ ǫ |
490, 491 |
Altnordisch, Transliteration Altkirchenslavisch |
Ŏ ŏ |
334, 335 |
Latein |
Ō ō |
332, 333 |
Latein |
Ő ő |
336, 337 |
Ungarisch |
Ọ ọ |
7884, 7885 |
Slovenisch |
Õ õ |
213, 245 |
Estnisch |
Ȍ ȍ |
524, 525 |
Kroatisch |
Ȏ ȏ |
526, 527 |
Kroatisch |
Ṕ ṕ |
7764, 7765 |
Niedersorbisch (veraltet), Altpolnisch |
Ṗ ṗ |
7750, 7751 |
orientalistische Transliteration |
Ŕ ŕ |
340, 341 |
Slovakisch, Niedersorbisch (veraltet) |
Ř ř |
344, 345 |
Tschechisch, Obersorbisch |
Ṙ ṙ |
7768, 7769 |
orientalistische Transliteration |
Ŗ ŗ |
342, 343 |
Lettisch |
Ṛ ṛ |
7770, 7771 |
orientalistische Transliteration |
Ȑ ȑ |
528, 529 |
Kroatisch |
Ȓ ȓ |
530, 531 |
Kroatisch |
Ś ś |
346, 347 |
Polnisch, Niedersorbisch, orientalistische Transliteration |
Š š |
352, 353 |
Tschechisch, Slovakisch, Sorbisch, Slovenisch, Kroatisch, Litauisch, Lettisch, Estnisch, Transliteration |
Ŝ ŝ |
348, 349 |
Esperanto |
Ș ș |
350, 351 |
Rumänisch, Türkisch |
Ṣ ṣ |
7778, 7779 |
orientalistische Transliteration |
Ť ť |
356, 357 |
Tschechisch, Slovakisch |
Ț ț |
354, 355 |
Rumänisch |
Ṭ ṭ |
7788, 7789 |
orientalistische Transliteration |
Ṯ ṯ |
7790, 7791 |
orientalistische Transliteration |
Ų ų |
370, 371 |
Litauisch |
Ů ů |
366, 367 |
Tschechisch |
Ŭ ŭ |
364, 365 |
Latein, Esperanto, Weißrussisch |
Ū ū |
362, 363 |
Latein, Litauisch, Lettisch |
Ű ű |
368, 369 |
Ungarisch |
Ȕ ȕ |
533, 534 |
Kroatisch |
Ȗ ȗ |
535, 536 |
Kroatisch |
Ẃ ẃ |
7810, 7811 |
Niedersorbisch (veraltet), Altpolnisch |
Ŵ ŵ |
372, 373 |
Walisisch |
Ý ý |
221, 253 |
Tschechisch, Slovakisch |
Ȳ ȳ |
563, 564 |
Latein |
Ŷ ŷ |
374, 375 |
Walisisch |
Ÿ ÿ |
376, 255 |
Transliteration |
Ź ź |
377, 378 |
Polnisch, Sorbisch |
Ž ž |
381, 382 |
Tschechisch, Slovakisch, Sorbisch, Slovenisch, Kroatisch, Litauisch, Lettisch, Estnisch, Transliteration |
Ż ż |
379, 380 |
Polnisch, Maltesisch |
Ẓ ẓ |
7826, 7827 |
orientalistische Transliteration |
Ẕ ẕ |
7828, 7829 |
orientalistische Translitration |
ſ |
383 |
für ältere Texte |
2) Kyrillisch für Slavisten in HTML
А а |
1040, 1072 |
|
Б б |
1041, 1073 |
|
В в |
1042, 1074 |
|
Г г |
1043, 1075 |
|
Ґ ґ |
1168, 1169 |
Ukrainisch, Weißrussisch |
Ѓ ѓ |
1027, 1107 |
Makedonisch |
Д д |
1044, 1076 |
|
Ђ ђ |
1026, 1106 |
Serbisch |
Е е |
1045, 1077 |
|
Ѐ è |
1024, 1104 |
Makedonisch |
Ё ё |
1025, 1105 |
Russisch, Weißrussisch |
Є є |
1028, 1108 |
Ukrainisch |
Ж ж |
1046, 1078 |
|
Ѕ ѕ |
1029, 1109 |
Makedonisch |
З з |
1047, 1079 |
|
И и |
1048, 1080 |
Russisch, Ukrainisch, Serbisch, Makedonisch, Bulgarisch |
Ѝ ѝ |
1037, 1117 |
Bulgarisch, Makedonisch |
Й й |
1049, 1081 |
Russisch, Ukrainisch, Weißrussisch, Bulgarisch |
J j |
1032, 1112 |
Serbisch, Makedonisch |
І і |
1030, 1110 |
Ukrainisch, Weißrussisch, Russisch (alte Orthographie) |
Ї ї |
1031, 1111 |
Ukrainisch |
К к |
1050, 1082 |
|
Ќ ќ |
1036, 1116 |
Makedonisch |
Л л |
1051, 1083 |
|
Љ љ |
1033, 1113 |
Serbisch, Makedonisch |
М м |
1052, 1084 |
|
Н н |
1053, 1085 |
|
Њ њ |
1034, 1114 |
Serbisch, Makedonisch |
О о |
1054, 1086 |
|
Ѻ ѻ |
1146, 1147 |
Kirchenslavisch |
П п |
1055, 1087 |
|
Р р |
1056, 1088 |
|
С с |
1057, 1089 |
|
Т т |
1058, 1090 |
|
Ћ ћ |
1035, 1115 |
Serbisch |
У у |
1059, 1091 |
|
Ў ў |
1038, 1118 |
Weißrussisch |
Ѹ ѹ |
1144, 1145 |
Altkirchenslavisch |
Ф ф |
1060, 1092 |
|
Х х |
1061, 1093 |
|
Ѡ ѡ |
1121, 1120 |
|
Ѽ ѽ |
1149, 1148 |
Kirchenslavisch |
Ѿ ѿ |
1151, 1150 |
Kirchenslavisch |
Ц ц |
1062, 1094 |
|
Џ џ |
1039, 1119 |
Serbisch, Makedonisch |
Ч ч |
1063, 1095 |
|
Ш ш |
1064, 1096 |
|
Щ щ |
1065, 1097 |
Russisch, Ukrainisch, Bulgarisch |
Ъ ъ |
1066, 1098 |
Russisch, Bulgarisch |
Ы ы |
1067, 1099 |
Russisch, Weißrussisch |
Ь ь |
1068, 1100 |
Russisch, Ukrainisch, Weißrussisch, Bulgarisch |
Ѣ ѣ |
1122, 1123 |
Russisch (ältere Orthographie), Bulgarisch (ältere Orthographie) |
Э э |
1069, 1101 |
Russisch, Weißrussisch |
Ю ю |
1070, 1102 |
Russisch, Ukrainisch, Weißrussisch, Bulgarisch |
Я я |
1071, 1103 |
Russisch, Ukrainisch, Weißrussisch, Bulgarisch |
Ѥ ѥ |
1125, 1124 |
Kirchenslavisch, Bulgarisch (ältere Orthographie), Serbisch (ältere Orthographie) |
Ѧ ѧ |
1127, 1126 |
Kirchenslavisch |
Ѫ ѫ |
1131, 1130 |
Altkirchenslavisch, Bulgarisch (ältere Orthographie) |
Ѩ ѩ |
1129, 1128 |
Altkirchenslavisch |
Ѭ ѭ |
1133, 1132 |
Altkirchenslavisch, Bulgarisch (ältere Orthographie) |
Ѯ ѯ |
1135, 1134 |
Altkirchenslavisch, Neukirchenslavisch |
Ѱ ѱ |
1137, 1136 |
Altkirchenslavisch, Neukirchenslavisch |
Ѳ ѳ |
1038, 1039 |
Altkirchenslavisch, Neukirchenslavisch, Russisch (ältere Orthographie) |
Ѵ ѵ |
1140, 1141 |
Altkirchenslavisch, Neukirchenslavisch, Russisch (ältere Orthographie) |
Ѷ ѷ |
1143, 1142 |
Neukirchenslavisch |
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