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Slavica in Standardfonts

Die neueren Versionen der Standardfonts decken auch das Zeicheninventar des Kirchenslavischen teilweise ab, wenngleich nur im Graždanka-Schnitt und mit einigen seltsamen Entscheidungen. So ist überflüssigerweise der Digraph ѹ als eigenes Zeichen enthalten, die Ligatur dazu fehlt jedoch; auch gibt es die präjotierten Zeichen ѥ, ѩ und ѭ, für /ja/ kann man nur я verwenden, obwohl doch das я-Zeichen eigentlich auf ѧ zurückgeht, das aber dennoch vorhanden ist. Überflüssigerweise gibt es auch ein ҁ als Zahlenzeichen für „90“ (einschließlich Majuskel!), obwohl dafür in der Regel ч gebraucht wird. In Times New Roman ist der Schnitt der Zeichen teils ausgesprochen hässlich, besonders bei ѡ (gemeint ist das Ot), das wie ein lateinisches w aussieht (besser die Majuskel Ѡ). Glagolitisch ist nach wie vor in Times New Roman und den übrigen Standardfonts nicht enthalten. Eine Ausnahme bildet der Font Arial Unicode MS, der seit Microsoft-Office-2000 mitgeliefert wird. Leider gibt es keinen kursiven oder fetten Schnitt dazu und kein Kerning; der Font dient hauptsächlich dazu, Internetseiten vollständig sichtbar zu machen, nicht, um selbst Texte damit zu erstellen. Hier ist der Schnitt des ѡ besser, dafür steht anstelle der Interjektion ѽ Ot mit Titlo, das man wohl kaum je brauchen wird. Glagolitisch fehlt auch hier noch. Auch Code 2000 enthält kein Glagolitisch, obwohl beim Georgischen sogar neben dem heute gebräuchlichen Mxedruli-Ductus auch Xucuri vorhanden ist. Im kyrillischen Bereich gibt es dieselben Fehler wie bei Times New Roman. Besser ist der frei verfügbare Font Titus Cyberbit Basic Standard, der nicht nur bei Ot einen besseren Schnitt aufweist, er enthält auch – wenngleich fehlerhaft mit Unterlänge – die u-Ligatur anstelle des Digraphen, wiederholt aber ansonsten die Fehler von Arial Unicode MS. Glagolitisch fehlt auch hier. Ein Unicode-Font mit Glagolitisch ist Glagolica unicode 2 von Emil Hersak, er enthält vollständig aber nur die kroatische eckige Glagolica (Majuskeln, keine Ligaturen, keine Abkürzungszeichen, keine Interpunktionszeichen), als Minuskeln dazu die runde Glagolica (nur die klassischen Zeichen) einschließlich eines nicht existierenden Ksi. Besser ist der dazugehörende Kyrillischfont Staroslavenski unicode Normal, der zumindest für klassisches Altkirchenslavisch notfalls genügen mag. Es gibt aber Dzělo nur als Majuskel, Zemlja nur als Minuskel und beim Ot hat die Majuskel die griechische Form, die Ligatur O+t fehlt völlig, ebenso das große Ižica. Dafür gibt es überflüssigerweise I kratkoje und E oborotnoje sowie Entsprechungen für die makedonischen Zeichen. Ѓ, ѓ und Ќ (kein ќ). Viel besser, wenngleich auch nicht fehlerfrei, sind die frei verfügbaren Fonts Kurilovica und SlovenicaKurilovica enthält über die kyrillischen Standardzeichen hinaus auch einige archaische Zeichen, Sonderformen für Altrussisch, Bosnisch, Altrumänisch und Ruthenisch. Slovenica bietet einen moderneren Poluustav-Schnitt, umfasst aber weniger Zeichen. Formal besser und ansprechender ist der neuerdings (seit 2016) auf der Seite der kirchenslavische Wikipedia angebotene Font kyrillische Font KurKlim.