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万里旅行

Schon seit meiner Schulzeit hatten China und die chinesische Sprache eine große Faszination auf mich ausgeübt, und schon in der Schulzeit und später in Semesterferien hatte ich immer wieder versucht, ein wenig Chinesisch zu lernen, war aber kaum einmal über 200 Zeichen hin­ausgekommen. Als nun eine gute Freundin, die einen Diplomaten geheiratet hatte, nach Peking ging, war mir dies Anlass, als Vorbereitung auf eine geplante Chinareise ab 2002 zwei Jahre lang modernes wie klassisches Chinesisch zu lernen (Abschluss mit Bestnote, lediglich in Kalligraphie kam ich nur auf 2,0). Meine Hausarbeit schrieb ich über Tonogenese und verglich dazu außer Vietnamesisch und Tibetisch auch das Serbokroatische und Schwedische. Im Herbst 2004 trat ich mit meiner Frau die Reise an, die uns nach Moskau, dann mit der Transsib mit mehreren Zwischenstationen in Sibirien und in der Mongolei innerhalb von zwei Wochen nach Peking brachte, wo wir an den Besuch unserer Freundin eine Rundreise an­traten, die uns fast ausschließlich mit der Eisenbahn bis Lijiang (丽江) führte. Zu dieser Erfahrung kam die Erweiterung des geistigen Horizonts insbesondere durch die Lektüre klas­sisch chinesischer Philosophie. Der Ansturm von Studierenden zu dem neuen Modefach Sino­logie hat mich nach der Reise leider daran gehindert, meine Studien unter universitären Be­dingungen fortzusetzen, ich fand aber Tandempartner, die mir auf einige Zeit eine gewisse Kontinuität wenigstens für die moderne Sprache erlaubten. 2007 war ich zum zweiten Male mit meiner Frau in China. Weitere Reisen wünsche ich mir, sie sind allerdings durch eine 2008 beginnende Hör­be­hinderung bisher verhindert worden.

Auf Anregung und mit der Hilfe meiner Tandempartnerin und guten Freundin Wang Lingran (王凌然) habe ich die Übersetzung des Buches 中国上下五千年, einer Sammlung chinesischer Sagen, ins Deutsche in Angriff genommen, woraus sich eine Publikation ergeben sollte. Angesichts meiner übrigen wissen-schaftlichen Projekte ist die Arbeit daran jedoch zum Erliegen gekommen, ich hoffe aber, im Ruhestand, Muße für die Fortsetzung zu finden.